Faire Tarife – für alle. DIE LINKE+ steht an der Seite der Taxifahrer
Faire Tarife – für alle.
DIE LINKE+ steht an der Seite der Taxifahrer
Ihr Opa war Taxifahrer. Kein Wunder, dass Fatma Karacakurtoğlu am Mittwoch (2. Juli) ein Heimspiel bei den demonstrierenden Taxifahrern hatte. Die linke Ratsfrau und Oberbürgermeister-Kandidatin versicherte den zum Teil sehr wütenden Fahrern, warum sie und ihre Partei an deren Seite stehen im Kampf für die Existenz und die Rechte der Taxifahrer - und „für Euren Platz in der Stadt.“
Dieser Platz wird immer kleiner. 365 Taxis rollen durch Dortmund. Doch sie bekommen immer mehr Konkurrenz. 280 Anträge auf eine Mietwagenkonzession wurden allein in den vergangenen 12 Monaten genehmigt. Meist handelt es sich um Fahrzeuge, die für den amerikanischen Konzerns UBER unterwegs sind und keine verbindlichen Tarife haben. Keine verbindlichen Tarife für die Fahrgäste. Aber auch keinen Tarif, was die Bezahlung der Fahrer betrifft.
Kurz: UBER ist meist günstiger als das klassische Taxi. Und das merken die Taxiunternehmer. „Wir fahren auf der letzten Rille“, teilten sie im Vorfeld ihrer Demo am Mittwoch mit. Die Taxis stünden auf der Kippe – und damit auch die Abgaben und Steuern, die sie in Dortmund zahlen würden. Doch das Sozialdumping hat noch eine andere Seite. Denn es bedeutet, dass die UBER-Fahrer schlichtweg kein ordentliches Einkommen haben können.
Die Taxifahrer fordern deshalb Mindesttarife für die Konkurrenz – eine Möglichkeit, die andere Städte schon umgesetzt haben und die vom Verwaltungsgericht Leipzig als legale Möglichkeit eingeräumt wird, um die Daseinsvorsorgefunktion der Taxis im Rahmen des ÖPNV zu gewährleisten. „Wir werden in unserer Fraktion besprechen, ob wir einen solchen Antrag auch für Dortmund einbringen können“, sagte Fatma Karacakurtoğlu. Denn gerechte und faire Bezahlung für eine Dienstleistung, die immerhin 7 Tage in der Woche 24 Stunden pro Tag angeboten werde, sei für DIE LINKE eine Selbstverständlichkeit, sagte die Politikerin.
Fatma Karacakurtoğlu: „Ihr seid die, die nachts fahren, wenn andere schlafen. Ihr seid da, wenn ältere Menschen Hilfe brauchen, wenn jemand den Weg zum Arzt nicht alleine schafft. Ihr seid Teil der sozialen Infrastruktur dieser Stadt. Und genau deshalb verdient ihr Respekt – nicht Verdrängung. Ich sehe das. Ich höre Euch. Und ich weiß: Was ihr fordert, ist nicht zu viel. Es ist das Mindeste. Während Ihr arbeitet und Euch anstrengt, treten große Konzerne mit ungleichen Mitteln gegen euch an. UBER und andere Plattformanbieter betreten den Markt, ohne sich an die Regeln zu halten, die für euch selbstverständlich sind: Lizenzpflicht, Versicherung, Tarifbindung, Zuverlässigkeit, Kontrolle.
Ihr konkurriert mit einem System, das auf kurzfristige Gewinne und maximale Ausbeutung setzt. Fahrer, die nicht angestellt sind. Preise, die nicht kalkulierbar sind. Profite, die ins Ausland verschwinden – während ihr hier jeden Cent umdrehen müsst.“
Fatma Karacakurtoğlu versicherte den Taxifahrern, dass sie deren Arbeit als „systemrelevant“ anerkenne. „Deshalb stehe ich heute hier – nicht um für Euch zu sprechen, sondern um Euch zu unterstützen. Denn wer Eure Stimmen nicht hört, wer eure Arbeit nicht schützt, der gefährdet mehr als nur Arbeitsplätze – der gefährdet den sozialen Zusammenhalt.“
Hinweis:
Wegen der besseren Lesbarkeit wurde in diesem Text auf eine Verwendung aller Sprachformen m/w/d verzichtet. Die verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter.