Gartenabfälle gehören nicht in den Wald – Bußgeld droht

Immer wieder entsorgen Mitmenschen ihre Gartenabfälle nicht ordnungsgemäß auf den Recyclinghöfen der EDG, sondern illegal im Wald. Da dieses Vorgehen keineswegs unbedenklich ist, hat die Dortmunder Ratsfraktion DIE LINKE+ das Thema im Umweltausschuss (10. November 2021) aufgerufen.

„Die Antwort des Umweltamtes gibt uns Recht, dass wir hier ein echtes Problem haben“, so Utz Kowalewski, Fraktionsvorsitzender und umweltpolitischer Sprecher von DIE LINKE+. Das Umweltamt schreibt auf die Anfrage der LINKEN+: „Zum einen kommt es dadurch zur Verbreitung von gebietsfremden Pflanzenarten (sogenannten Neophythen und invasiven Arten), die heimische Pflanzen verdrängen, zum anderen schädigen bei Rasenschnittablagerungen die einsetzenden Faul- und Zersetzungsprozesse die unter dem Grünabfall befindliche natürliche Vegetation und die Bodenstruktur. Auch Pflanzenschädlinge und -krankheiten finden so ihre ungewollte Verbreitung“.

Was also tun? Der Umgang der Verwaltung beschränkt sich darauf, den Biomüll wieder aus den Wäldern herauszuholen. Wer erwischt wird, den erwarten saftige Bußgelder. Ansonsten setzt die Verwaltung auf Information der Bevölkerung und Bewusstseinsbildung.

„Zwei Aktionstage zur kostenlosen Abgabe von Bioabfäll reichen uns eigentlich nicht. Wenn Menschen die 10 Euro für die Abgabe am Recyclinghof sparen wollen, dann verhalten sie sich unvernünftig. Daher haben wir auch nach den wirtschaftlichen Kennzahlen des Biomüllgeschäftes gefragt, um zu sehen, ob das überhaupt eine relevante Größenordnung darstellt, oder ob man leicht auf diese Einnahmen verzichten könnte. Diese Zahlen bleibt uns die Verwaltung aber schuldig“, so Kowalewski. Immerhin: Der städtische Haushalt wird durch das Fehlverhalten nicht belastet. Die EDG stellt den Forstämtern die Abholung von illegal entsorgtem Biomüll nicht in Rechnung.

Kowalewski macht aber auch noch eine andere Rechnung auf: „Wer seinen Müll ordnungsgemäß entsorgt, kann am Recyclinghof pro Kunde zwei Säcke mit zertifizierter Komposterde kostenlos wieder mitnehmen, wie die Verwaltung mitteilt. Damit erzielt man finanziell denselben Effekt, wie bei einer illegalen Entsorgung und einem teuren Einkauf von Erde im Gartenfachmarkt. Die illegale Entsorgung ist also nicht nur umweltschädlich, sondern auch wirtschaftlich nicht vernünftig“.