LINKE+ gibt gute Noten für erstes Live-Streaming der Ratssitzung

Digitales

Erstmals ist am 23. September 2021 eine komplette Ratssitzung live im Internet übertragen worden. Auf Bitte der Fraktion DIE LINKE+ hatte der Ältestenrat schon am 17. Dezember 2020 (mit breiter Mehrheit) die Bahn frei gemacht für diese technische Neuerung, die den Dortmunderinnen und Dortmundern gerade in Corona-Zeiten eine relativ unproblematische politische Teilhabe ermöglichen soll.

Wird "mein" Freibad geschlossen - oder wird das neue Baugebiet auf den Weg gebracht? Welche Fraktion stimmt dafür und welche dagegen? All das können Interessierte jetzt - erst einmal für eine Probephase - live am eigenen Tablet oder Smartphone mitverfolgen.

Über 80 Personen haben am 23. September das Angebot wahrgenommen. Knapp 1700 haben sich die September-Ratssitzung (oder Auszüge davon) im Nachgang über youtube angesehen.

https://www.youtube.com/watch?v=GM51sgoOkGU

Auch die Ratssitzung am 18. November wird wieder live übertragen. An mehreren Stellen in der Westfalenhalle werden wieder Kameras und Mikros für die Zuschauenden aufgebaut. Zudem werden jeweils die Namen der sprechenden Ratsmitglieder eingeblendet.

Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE+, war mit dem ersten Versuch relativ zufrieden. "Der Stream insgesamt hat sich aus meiner Sicht bewährt." Mit einer Ausnahme: Wenige Tage vor der Bundestagswahl hatten die Ratsmitglieder der AfD dieses neue öffentliche Angebot mehrmals zu Wahlkampfzwecken missbraucht. Kowalewski:  "Auf das Verhalten der Rechtsextremisten musste man natürlich reagieren, damit deren Aussagen auch für die Öffentlichkeit eingeordnet werden und ihnen die Bühne nicht überlassen wurde."

Das tat Utz Kowalewski vor der Kamera. Doch - ebenso wie die Mitglieder der anderen demokratischen Fraktionen - machte er von seinem Rederecht am Rednerpult nur spärlich Gebrauch. "Ratssitzungen gehen im Regelfall bis in den späten Abend. Wenn jeder zu jedem Redebeitrag zum Redepult geht, dann wird die Sitzung sehr in die Länge gezogen." 

Zudem müsse man beim gesamten Format berücksichtigen, dass der Rat derzeit in einem Ausweichquartier - den Westfalenhallen - tage.  Utz Kowalewski: "Wir warten auf die Renovierung des Rathauses, um dann auch das Übertragungsformat noch einmal zu verbessern. Dann sollten auch Aufnahmen der Redner*innen am Sitzplatz möglich sein, was unter den provisorischen Bedingungen der Westfalenhallen nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand möglich wäre."