Mehr Anerkennung für Reinigungskräfte
Reinigungskräfte sind systemrelevant und gehören zum beschäftigungsstärksten Handwerk in Deutschland. Intensivstationen oder auch Büros wären ohne sie weder sauber noch steril. Doch das Image der Gebäudereiniger ist nicht das Beste. Kein Wunder: Die Bezahlung ist oft sehr schlecht. Manche Reinigungskräfte müssen trotz Vollzeitjobs noch staatliche Hilfe in Anspruch nehmen, um über die Runden zu kommen. Später droht die Altersarmut. Auch der Arbeitsschutz ist nicht immer vollumfänglich gewährleistet. Das sind Fakten, die DIE LINKE umtreiben. In Dortmund kämpft die Fraktion DIE LINKE+ zum Beispiel seit Jahren für eine vernünftige Bezahlung der Beschäftigten von ServiceDO, die unter anderem für die Sauberkeit im städtischen Klinikum zuständig sind. Und so war es für den linken Fraktionsvorsitzenden Utz Kowalewsi selbstverständlich, sich am Dienstag am „Internationalen Tag der Gebäudereinigung“ in Dortmund zu beteiligen.
„Nix geht ohne uns“, stand auf den Schildern, die am „Internationalen Tag der Gebäudereinigung“ Vertreter der Gewerkschaft IG BAU, Reinigungskräfte und auch Utz Kowelewski an der Katharinentreppe in die Höhe hielten. Die Passanten rund um den Hauptbahnhof sollten spontan auf die Situation in dieser Berufsgruppe aufmerksam gemacht werden. Und die Situation heißt in Corona-Zeiten:finanzielle Nöte wegen des niedrigen Kurzarbeitergeldes oder nicht gezahlte Löhne in der Quarantäne. Damit nicht genug: Reinigungskräfte können auch kein Homeoffice machen. Damit kam bei vielen Betroffenen die Frage der Kinderbetreuung hinzu: Wohin mit den Kleinen, wenn Kitas und Schulen geschlossen sind?
Utz Kowalewski: „Ich finde es wichtig, dass wenigstens an einem Tag im Jahr mit höchster Anerkennung auf die Arbeit der Reinigungskräfte geblickt wird. Ihr Einsatz ist für viele von uns viel zu selbstverständlich. Doch gerade in der Pandemie wurde deutlich: Auch die Reinigungskräfte haben ihren Teil gegen die Ausbreitung der Pandemie beigetragen, egal ob in Krankenhäusern, in Schulen oder im öffentlichen Nahverkehr.“
Utz Kowalewski stimmt deshalb der Gewerkschaft IG BAU zu, die betonte, wie wichtig dieses Dienstleistungshandwerk für das Funktionieren der gesamten Wirtschaft und für die Gesundheit aller sei. Sauberkeit und Hygiene hätten an gesellschaftlicher Wertschätzung gewonnen. „Jetzt muss sich diese Wertschätzung nur noch in den Geldbeuteln der Beschäftigen widerspiegeln“, sagt Kowalewski. Denn bei aller Freude über den jüngst abgeschlossenen dreijährigen Lohn- und Mindestlohntarifvertrag würden sich leider viel zu viele Arbeitgeber um diesen Tarifvertrag drücken.