Verwahrloste Katzen - LINKE+ hakt nach

Der Ausschuss für Bürgerdienste, öffentliche Ordnung, Anregungen und Beschwerden wird sich in seiner Sitzung am 13. Juni 2023 auch mit den verwahrlosten Katzen in Dortmund-Hostedde auseinander setzen. Sebastian Everding (Tierschutzpartei PARTEI MENSCH UMWELT) wird als Mitglied der Fraktion DIE LINKE+ folgende Fragen stellen.

  1. Laut Aussage des Tierschutzvereins Arche 90 e.V. wurde bereits am 28.März 2023 per E-Mail an veterinaeramt@stadtdo.de eine Meldung samt Fotos über die Zustände vor Ort, die Verkäufe über Ebay sowie die dringende Bitte um Vor-Ort-Kontrolle eingereicht. Erfolgte vor dem 29.Mai 2023 bereits ein Besuch von Mitarbeitenden des Veterinäramtes um die Situation in Augenschein zu nehmen?
  2. In wie weit konnten die Mindestvorgaben (Tageslicht, Futter, Wasser) an die Haltung gemäß Tierschutzgesetz vor Ort gewährleistet werden, so dass die Tiere zunächst dort verbleiben konnten?
  3. Auf welcher Grundlage wurden verletzte Tiere in der Obhut des Besitzers gelassen, obwohl eine Zusage der Behandlungskosten seitens des Tierschutzvereins Arche 90 e.V. vorlag?
  4. Warum wurden ausschließlich sechs Katzen (1 erwachsener Kater und 5 Kitten) durch die Feuerwehr ins Tierheim gebracht, wenn für die übrigen Katzen ebenfalls eine Unterbringung durch den o.g. Verein inklusive tierärztlicher Betreuung zugesagt wurde?
  5. In wie weit wurde durch das zuständige Amt das Vorhandensein einer Genehmigung nach §11 TSchG als mutmaßlichen Züchter beim Halter geprüft?

Begründung

In der letzten Mai-Woche erschütterte erneut ein Tierschutzfall die Bürgerinnen und Bürger in Dortmund und weit darüber hinaus: Am Pfingstmontag wurden rund 30 Katzen und sechs Frettchen in einem verwahrlosten Zustand in einem Schuppen in Dortmund-Hostedde aufgefunden. Dem vorausgingen zahlreiche Meldungen seitens des Vermieters und Nachbarn. Nachdem ehrenamtliche Aktive des Vereins bereits im März eine Meldung über die Zustände vor Ort ans Veterinäramt gesendet hatten, erfolgte vor dem Hintergrund erneuter Hilferufe aus der Bevölkerung am Pfingstmontag ein weiterer Besuch von drei ehrenamtlich-Aktiven des Tierschutzvereins Arche 90 e.V. gemeinsam mit Reportern der BILD, sowie der Polizei. Nach einer Anforderung durch die Polizei kam nach einigen Stunden Herr Dr. Wurm als Leiter des Dortmunder Veterinäramtes ebenfalls zum tageslichtlosen Schuppen. Seitens Herrn Dr. Wurm wurde dem zunächst als unbekannt verzogene Eigentümer Auflagen gemacht, die Räume zu reinigen und die Tiere tierärztlich betreuen zu lassen. Sechs Katzen wurden durch die Feuerwehr ins Dortmunder Tierheim gebracht, eine Rückführung wurde dem Besitzer jedoch nach Erfüllung der Auflagen in Aussicht gestellt.

Überregionale Medien wie die BILD und das WDR-Fernsehen berichteten in der Folge ausführlich über die Zustände vor Ort, bei denen Katzenkinder und Erwachsene Tiere in unhaltbaren hygienischen Zuständen und teilweise ohne Futter und Wasser in kleinsten Verschlägen gehalten wurden.

Am Abend des 31.Mai schließlich stimmte der Eigentümer der Übernahme der Tiere durch die Vereine Arche 90 und Katzenschutzverein Dortmund zu, so dass 20 Katzen und sechs Frettchen aus den unhaltbaren Zuständen vor Ort gerettet werden konnten.