Wickeder Waldsee bleibt Dauerbrenner

Der Wickeder Waldsee beschäftigt nicht nur die Politik. Jetzt gibt es bei der Stadtverwaltung auch eine eigene fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe, die sich mit dem neuen Gewässer auseinandersetzen muss.

„Es gibt jede Menge zu bedenken und viele offene Fragen“, sagt Utz Kowalewski, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE+ nach der Sitzung des Umweltausschusses am 7. Mai, in der über den Waldsee diskutiert wurde. Denn der Verwaltungsvorstand rund um den Oberbürgermeister hat beschlossen, das Gewässer am Naturschutzgebiet „Wickeder Ostholz“ einmalig abpumpen zu lassen, nachdem der Umweltausschuss in seiner vorherigen Sitzung auf Antrag der Linken+ beschlossen hat, den Schutz der Wohnhäuser der Anwohner sicherzustellen, die unmittelbar am Seeufer wohnen.

Das Abpumpen soll bis zu einer Pegeltiefe von 70cm geschehen, um nicht das Erdreich in Form von Schlamm und Sediment mit abzupumpen. Die Dortmunder Stadtentwässerung plant diese Aktion voraussichtlich ab Sommer nach der Ernte. „Ganz glücklich mit dem Zeitpunkt bin ich nicht, denn zu dieser Jahreszeit weist der See normalerweise den niedrigsten Pegelstand im Jahresverlauf auf. Zum nächsten Winter wird er dann wieder voll sein“, meint Kowalewski.

Ein wichtiges Augenmerk gilt aber auch dem Naturschutz: Denn der NABU hat in dem Gewässer und seinen Uferbereichen bereits schützenwerte Arten nachgewiesen. Teichrallen, Zwergtaucher, Höckerschwäne und andere Wasservögel brüten hier bereits. Inwieweit das Abpumpen überhaupt statthaft ist, solange sich Jungvögel auf dem See befinden, ist fraglich.  Auch der Status der bereits naturschutzrechtlich geschützten Bereiche darf nicht beeinträchtigt werden.

Mit all diesen Fragen muss sich die neue Arbeitsgruppe der Verwaltung beschäftigen. Den nächsten Arbeitsauftrag aus dem Umweltausschuss gibt es auch schon: „Wir haben im Umweltausschuss die Wegeführung durch das Wickeder Ostholz thematisiert. Derzeit sind die Spazierwege ja überflutet, so dass die Menschen nicht statthafte Trampelpfade durch das Naturschutzgebiet erlaufen. Geprüft werden soll nun, wie die derzeit überfluteten Spazierwege im See auf Dauer begehbar sein werden. Dabei gefällt mir der Vorschlag vom NABU sehr gut, hier mit aufgeständerten Holzbohlen zu arbeiten, die die Wege auch bei vollem Pegelstand begehbar halten, während sich darunter der See entfaltet. Auch eine neue Wegeführung wäre denkbar“, sagt Kowalewski.

Doch sonst ist in Sachen „Wickeder Waldsee“ noch nicht so viel klar. Im Umweltausschuss wurde deutlich: Die Fachleute sind sich nicht einig. Wird der See nach der Abpump-Aktion komplett austrocknen – Austrockung wurde ja bereits seit 2 Jahren irrigerweise vorhergesagt? Wird der See sich wieder mit  Wasser füllen, wie DIE LINKE+ es erwartet? Ist ein Plan B erforderlich, falls durch das einmalige Abpumpen keine Besserung eintritt?

„Ich begrüße es, dass es diesen Plan B bei der Stadtentwässerung tatsächlich bereits gibt und halte diesen auch für erforderlich“, sagt Kowalewski. Die Rede ist von einem Schwimmer mit Pumpe, die dann bei Erreichen eines Höchstpegelstandes das überschüssige Wasser in den Heimbach ableiten würde. Doch damit begänne die Diskussion um ein weiteres Gewässer. Denn für den Heimbach ist nicht alleine die Stadt Dortmund zuständig, sondern der EGLV (Emschergenossenschaft und Lippeverband). Und der will den Heimbach renaturieren. Auch stromabwärts ist dann die Alte Körne betroffen, in die der Heimbach mündet.

Diese Dauerlösung würde dann allerdings die Diskussionen beenden, denn die Anwohner wären geschützt und der See wäre auch von Dauer, was die Naturschutzdiskussionen und die Wünsche der weiteren Anwohner ebenfalls befrieden würden. Denn eines ist auch klar: Der Wickeder Waldsee erfreut sich als Naherholungsgebiet mit den vielen Wasservögeln immer größerer Beliebtheit. „Manchmal hat man den Eindruck, man sei im Zoo. Aber es handelt sich um einheimische Tiere“, so Kowalewski abschließend.

DIE LINKE+ begrüßt Anwohnerschutz und will trotzdem den See erhalten

Der Wickeder Waldsee beschäftigt nicht nur die Politik. Jetzt gibt es bei der Stadtverwaltung auch eine eigene fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe, die sich mit dem neuen Gewässer auseinandersetzen muss.

„Es gibt jede Menge zu bedenken und viele offene Fragen“, sagt Utz Kowalewski, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE+ nach der Sitzung des Umweltausschusses am 7. Mai, in der über den Waldsee diskutiert wurde. Denn der Verwaltungsvorstand rund um den Oberbürgermeister hat beschlossen, das Gewässer am Naturschutzgebiet „Wickeder Ostholz“ einmalig abpumpen zu lassen, nachdem der Umweltausschuss in seiner vorherigen Sitzung auf Antrag der Linken+ beschlossen hat, den Schutz der Wohnhäuser der Anwohner sicherzustellen, die unmittelbar am Seeufer wohnen.

Das Abpumpen soll bis zu einer Pegeltiefe von 70cm geschehen, um nicht das Erdreich in Form von Schlamm und Sediment mit abzupumpen. Die Dortmunder Stadtentwässerung plant diese Aktion voraussichtlich ab Sommer nach der Ernte. „Ganz glücklich mit dem Zeitpunkt bin ich nicht, denn zu dieser Jahreszeit weist der See normalerweise den niedrigsten Pegelstand im Jahresverlauf auf. Zum nächsten Winter wird er dann wieder voll sein“, meint Kowalewski.

Ein wichtiges Augenmerk gilt aber auch dem Naturschutz: Denn der NABU hat in dem Gewässer und seinen Uferbereichen bereits schützenwerte Arten nachgewiesen. Teichrallen, Zwergtaucher, Höckerschwäne und andere Wasservögel brüten hier bereits. Inwieweit das Abpumpen überhaupt statthaft ist, solange sich Jungvögel auf dem See befinden, ist fraglich.  Auch der Status der bereits naturschutzrechtlich geschützten Bereiche darf nicht beeinträchtigt werden.

Mit all diesen Fragen muss sich die neue Arbeitsgruppe der Verwaltung beschäftigen. Den nächsten Arbeitsauftrag aus dem Umweltausschuss gibt es auch schon: „Wir haben im Umweltausschuss die Wegeführung durch das Wickeder Ostholz thematisiert. Derzeit sind die Spazierwege ja überflutet, so dass die Menschen nicht statthafte Trampelpfade durch das Naturschutzgebiet erlaufen. Geprüft werden soll nun, wie die derzeit überfluteten Spazierwege im See auf Dauer begehbar sein werden. Dabei gefällt mir der Vorschlag vom NABU sehr gut, hier mit aufgeständerten Holzbohlen zu arbeiten, die die Wege auch bei vollem Pegelstand begehbar halten, während sich darunter der See entfaltet. Auch eine neue Wegeführung wäre denkbar“, sagt Kowalewski.

Doch sonst ist in Sachen „Wickeder Waldsee“ noch nicht so viel klar. Im Umweltausschuss wurde deutlich: Die Fachleute sind sich nicht einig. Wird der See nach der Abpump-Aktion komplett austrocknen – Austrockung wurde ja bereits seit 2 Jahren irrigerweise vorhergesagt? Wird der See sich wieder mit  Wasser füllen, wie DIE LINKE+ es erwartet? Ist ein Plan B erforderlich, falls durch das einmalige Abpumpen keine Besserung eintritt?

„Ich begrüße es, dass es diesen Plan B bei der Stadtentwässerung tatsächlich bereits gibt und halte diesen auch für erforderlich“, sagt Kowalewski. Die Rede ist von einem Schwimmer mit Pumpe, die dann bei Erreichen eines Höchstpegelstandes das überschüssige Wasser in den Heimbach ableiten würde. Doch damit begänne die Diskussion um ein weiteres Gewässer. Denn für den Heimbach ist nicht alleine die Stadt Dortmund zuständig, sondern der EGLV (Emschergenossenschaft und Lippeverband). Und der will den Heimbach renaturieren. Auch stromabwärts ist dann die Alte Körne betroffen, in die der Heimbach mündet.

Diese Dauerlösung würde dann allerdings die Diskussionen beenden, denn die Anwohner wären geschützt und der See wäre auch von Dauer, was die Naturschutzdiskussionen und die Wünsche der weiteren Anwohner ebenfalls befrieden würden. Denn eines ist auch klar: Der Wickeder Waldsee erfreut sich als Naherholungsgebiet mit den vielen Wasservögeln immer größerer Beliebtheit. „Manchmal hat man den Eindruck, man sei im Zoo. Aber es handelt sich um einheimische Tiere“, so Kowalewski abschließend.