Landebahn darf nicht verlängert werden

„Der Rat spricht sich gegen einen weiteren Ausbau der asphaltierten Start- und Landebahn am Dortmunder Flughafen aus.“ So lautet ein gemeinsamer Antrag der Ratsmehrheit von CDU, Grünen und der Fraktion DIE LINKE+, der schon Anfang Dezember eingebracht wurde, wegen Corona aber vertagt werden musste. „Für uns schließt ein solcher Ausbaustopp natürlich auch eine Schwellenverlegung aus, durch die die Landebahn ganz konkret um 300 Meter verlängert würde“, erläutert Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion die LINKE+.

Der Flughafen sieht das naturgemäß anders. Und auch der neue OB und sein Verwaltungsvorstand haben sich jetzt für eine Verlegung der Landeschwellen ausgesprochen, die aus den derzeit nutzbaren 1,7 Kilometern eine 2 Kilometer lange Landebahn machen würde. Sonja Lemke, Ratsmitglied der Fraktion DIE LINKE+ und Mitglied im Flughafen-Aufsichtsrat, befürchtet als Folge Starts und Landungen von mehr und auch von größeren Flugzeugen, die den Flughafen wegen der verlängerten Landebahn auch noch in geringerer Höhe ansteuern oder verlassen könnten. „Damit würde natürlich die Lärm-Belastung der Anwohner*innen deutlich zunehmen“, sagt Sonja Lemke.

Das letzte Wort hat nun der Rat am 11. Februar. Sowohl über den gemeinsamen Antrag zum Ausbaustopp als auch über die Schwellenverlegung. Letztere könnte jedoch nur nach einem Plangenehmigungsverfahren oder einem deutlich aufwändigeren Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden. „Auf keinem Fall werden wir einem schnellen Plangenehmigungsverfahren zustimmen“, sagt Utz Kowalewski. „So mal eben werden wir einen Ausbau der Landebahn sicher nicht zulassen.“ „Das sehe ich auch so. Um eine solche Maßnahme überhaupt seriös einschätzen zu können, braucht man vernünftige Gutachten. Und die gibt es nur im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens“, ergänzt Sonja Lemke.

„Neben der zusätzlichen Lärmbelästigung und den ökologischen Auswirkungen durch eine weitere Versiegelung interessieren uns vor allem die Kosten einer solchen Schwellenverlegung“, sagt Sonja Lemke. „So ein Planfeststellungsverfahren und auch die Baumaßnahme selbst werden sehr teuer. Da möchten wir schon wissen, welche finanzielle Auswirkungen eine solche Maßnahme auf das Flughafenergebnis haben würde.“ Schließlich dürfe man nicht vergessen, dass die Verluste des städtischen Flughafens immer noch durch die Stadtwerke aufgefangen werden. „Und wir müssen als Ratsmitglieder Schaden von Stadt und Stadtwerken fern halten. Und natürlich auch vom Flughafen“, sagt Utz Kowalewski.

Eine erste Kostenanfrage hat die Fraktion DIE LINKE+ bereits im Finanzausschuss gestellt. „Vielleicht erhalten wir die Zahlen ja noch vor der Ratssitzung“, hofft Sonja Lemke.