LINKE+ thematisiert „giftige“ Wärmepumpen

Wärmepumpen sind in aller Munde, seitdem die „Ampel“ in Berlin quasi über Nacht einen Neueinbau von Gasheizungen nicht mehr gestatten will. Doch viele Wärmepumpen enthalten PFAS. Diese Per- und Polyfluoralkysubstanzen sind stark krebserregend. Das bereitet der Fraktion DIE LINKE+ große Bauchschmerzen – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. „Kann es sein, dass unsere Häuslebauer in Dortmund gerade eine Heizung einbauen, die zwar gut fürs Klima ist, aber gleichzeitig giftige Chemikalien ins Haus bringt?“, fragt Utz Kowalewski, Diplom-Biologe und Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE+. „Aber uns interessiert auf der anderen Seite auch, ob Dortmund seine beschlossenen Ziele zur Klimaneutralität im Wärmebereich überhaupt noch halten kann, wenn diese PFAS-belasteten Wärmepumpen bald nicht mehr verbaut werden dürfen.“ 

DIE LINKE+ hat deshalb im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen am 26. April die Verwaltung zur Stellungnahme aufgefordert. Denn während die deutsche Bundesregierung derzeit Wärmepumpen regelrecht anpreist, will die EU die Wärmepumpen, die Per- und Polyfluoralkysubstanzen (PFAS) als Kältemittel enthalten, schnellstmöglich verbieten. Schließlich ist PFAS ist als stark krebserzeugende Stoffgruppe mit rund 10.000 verschiedenen chemischen Verbindungen eine Ewigkeitschemikalie, die nicht biologisch abbaubar ist.

Die Fraktion DIE LINKE+ will deshalb von der Stadtverwaltung wissen, wie die Dortmunder Verwaltung mit dem Zielkonflikt zwischen Klimaschutz und Giftvermeidung umgehen will. Kowalewski: „Falls die EU tatsächlich die PFAS-belasteten Wärmepumpen aus dem Verkehr zieht, stehen nicht mehr ausreichend Heiz-Alternativen zur Verfügung. Schon jetzt kann mit den Wärmepumpen, die auf dem Markt sind, die Nachfrage nicht gedeckt werden.“

Die LINKE+ hat deshalb nicht nur die Frage, ob Dortmund das beschlossene Ziel der Klimaneutralität noch in der vorgegebenen Zeit halten kann. „Wir wollen auch wissen, ob es Wärmepumpen gibt, die alternativ auf PFAS als Kältemittel verzichten“, sagt Kowalewski. „Kann das städtische ‚Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz dlze‘ diesbezüglich auch beraten?“ 

Wurde bereits PFAS im Trinkwasser nachgewiesen?

Und vor allem: Gibt es bereits PFAS-Belastungen auf Dortmunder Stadtgebiet? Gibt es diesbezüglich Untersuchungen? Diese Fragen beschäftigen DIE LINKE+ auch in einem anderen Zusammenhang. Denn im Möhnesee, der das Trinkwasser für Dortmund liefert, sind bereits größere Mengen PFAS nachgewiesen worden. Diese kommen vermutlich nicht aus den bislang noch überschaubaren Wärmepumpen-Mengen, aber möglicherweise aus dem Löschschaum der Feuerwehr, der zum Teil ebenfalls PFAS enthält, und industriellen Freisetzungen.

DIE LINKE+ konnte im Ausschuss erreichen, dass die Stadt Dortmund in Kürze auch einen Bericht vorlegt, ob das Dortmunder Trinkwasser mit PFAS belastet ist. Utz Kowalewski: „Wir wollen sicherzustellen, dass die Filter der Wasserwerke hier auch greifen und es keine unliebsamen Überraschungen gibt.“
Einbezogen werden sollen dabei auch externe Unternehmen, die mit Trinkwasser zu tun haben – etwa Gelsenwasser.