Mehr Schlupflöcher für Igel

Am 26. April muss sich der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen (AKUSW) mit einem eher ungewöhnlichen Thema auseinandersetzen: mit dem Lebensraum von Igeln. Sebastian Everding, stellv. Mitglied im AKUSW für die LINKE+, hat nachstehenden Antrag vorbereitet:

Antrag:

Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, ob bei Einfriedungsarbeiten außerhalb des Innenstadtbereiches, d.h. dem Neu- oder Ersatzbau von Zaunanlagen z.B. mit Doppelstabmattenzäunen bei kommunalen Grundstücken wie z.B. Kitas, Grundschulen oder Verwaltungsgebäuden sowie bei Kleingartenanlagen pro Grundstück 2-3 Durchlässe von etwa 13 x 13 Zentimetern vorgeplant bzw. nachträglich eingefügt werden können, um einen Durchgang für Igel zu ermöglichen.

Es soll ebenfalls geprüft werden, ob auf kommunalen Grünflächen automatisierte Mäh-Roboter eingesetzt werden und falls ja, ob diese eine Zeitschaltung besitzen, um Verletzungen bei nachaktiven Tieren zu vermeiden.

Begründung:

Die Igel-Population geht bundesweit stetig zurück, ein Hauptgrund ist dabei der Verlust von Lebensräumen. Durch die industrielle Landwirtschaft gelten urbane Räume bislang noch als Rückzugsgebiet, aber gerade Gärten und Grünanlagen werden durch Laubbläser und Co. immer „aufgeräumter“. Zunehmend fehlen deswegen Unterschlupf und Nahrung für die nützlichen Gartenhelfer. Für die Nahrungssuche durchstreifen sie nachts große Gebiete, oftmals sind viele Bereiche von undurchlässigen Zäunen und Mauern umgeben, sodass Igel mangels Alternativen auch Straßen überqueren müssen. Eine Sensibilisierung der Dortmunder Bevölkerung und auch verantwortlicher Stellen für den Bau und die Instandhaltung von Zaunanlagen rund um kommunale Grundstücke (außerhalb des Innenstadt-Bereiches!) und Kleingartenanlagen erscheint vor diesem Hintergrund als dringend angebracht.

Igel sind Insektenfresser, sie fressen deswegen in Gärten kein selbst angebautes Obst und auch kein Gemüse. Dabei sind sie bevorzugt Nacht unterwegs und benötigen für den Durchgang in der Größe von etwa 13x13cm. Diese Größe kann i.d.R. von kleineren Hunden nicht durchquert werden.