Zoff um Gewerbeflächen in Dortmund

„Die Diskussion um die Gewerbeflächen nimmt immer skurrilere Züge an“, kritisiert die Fraktion DIE LINKE+, nachdem das Planungsamt vor einiger Zeit eine Studie zu den Flächenrestriktionen in Dortmund in Bezug auf mögliche neue Gewerbeflächen veröffentlicht hat. Zunächst wurde von der Wirtschaftsförderung vorgeschlagen, den Buddenacker in Brackel als Gewerbefläche zu entwickeln. Insbesondere für landwirtschaftliche Betriebe und Umweltorganisationen war dies indiskutabel und wurde als nicht praktikabel beurteilt. Ebenso gescheitert sind die Gewerbe- und Industrieentwicklung im Biotopverbund rund um das Naturschutzgebiet Groppenbruch in Mengede und im Landschaftsschutzgebiet Osterschleppweg in Wickede.

Aktuell legt die Verwaltung nun nach und will in der Brechtener Heide ein 2020 vom Rat im Landschaftsplan ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet mit Gewerbe überbauen. Pikanterweise wurde die entsprechende Ratsvorlage weder vom Planungsdezernenten noch vom Amtsleiter des Planungsamtes mit gezeichnet. „Wenn große Planungsvorhaben ohne Beteiligung der Fachleute in der Verwaltung auf den Weg gebracht werden, dann schrillen bei uns alle Alarmglocken“, moniert Utz Kowalewski, planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE+ und stellv. Ausschussvorsitzender im Planungsausschuss (AKUSW).

DIE LINKE+ verweist auf den eigenen mit Mehrheit beschlossenen Haushaltsantrag, der den Gewerbeflächenbedarf durchaus anerkennt. Nach dem Vorbild der IHK Potsdam hat die linke Ratsfraktion bei der Verwaltung in Auftrag gegeben, den bestehenden Bestand an Gewerbeflächen nachzuverdichten und hinsichtlich der darauf positionierten Immobilien zusätzlich vertikaler zu werden, um Flächen im Freiraum zu schonen. „Wir erwarten, dass der Antrag zeitnah bearbeitet wird und sich daraus Entwicklungsmöglichkeiten für Unternehmen und Arbeitsplätze ergeben“, so Kowalewski.